Windsysteme Surselva
Alpines Pumpen:
An einem thermisch aktiven Sommertag mit wenig meteorologischem Wind entsteht in der Surselva ein Hitzetief, dass am Nachmittag Luft aus dem kälteren Norden über den Oberalp- und Chrüzlipass nach Sedrun saugt (analog zum Obergoms > Grimseler). Ansonsten wird vom Alpinen Pumpen ausser einem mässigen, in Chur starkem Talwind wenig zu spüren sein.
Nordwestlage:
Kommt der meteorologische Wind aus Nordwesten, wird dieses System verstärkt, beschränkt sich im Normalfall aber immer noch auf den Bereich westlich von Disentis. Der Talwind reicht normalerweise noch über Disentis hinauf bis knapp nach Sedrun.
Nordostlage:
Die Druckdifferenz Nord-Süd verstärkt das Alpine Pumpen, was sich im Überspülen der tiefsten Punkte in der Alpenkette bemerkbar macht. Zur Folge strömt der Wind aus dem Val Russein und über den Kistenpass in die Surselva, und wenn die Druckdifferenz noch grösser ist, wird die gesamte Alpenkette nördlich des Rheins überspült, was zu starken Turbulenzen führen kann. Unterstützt wird diese Situation bei schlechtem Wetter im Glarnerland!
Südwestlage:
Schon bei kleinem Südüberdruck wird der Lukmanier überspült und am frühen Nachmittag wechselt der Wind in Disentis auf SW. Ist dieser noch nicht stark, ist die Landung in Segnas zu empfehlen. Wird er stärker, ist die Landung in Trun zu bevorzugen (Achtung: ev. Turbulenzen beim Val Sumvitg). In Ilanz kann es bei stärker werdendem Föhn sein, dass er von Vals/Vrin her herunterbläst. Flims ist am längsten vom Föhn geschützt.
Startzeit
Bei allen drei Wetterlagen ist in Gendusas ein früher Start sinnvoll. Bei NW und NE, da es zu Abwind kommt, bei SW, weil dieser später zu stark wird.